Was sind gute Stimmungsaufheller und wie funktionieren sie?
Niedergeschlagenheit, Traurigkeit oder gar tiefe Depression. Nicht Jeder von uns hat immer nur gute Laune und vor Stimmungsschwankungen ist leider niemand immun. Dabei gibt es viele unterschiedliche Gründe für ein Stimmungstief. Herbstblues, Trennungssschmerz, Dauerstress im Job oder ein Schicksalsschlag können die Ursache für Depressionen sein. Stimmungsaufheller können hier eine gute Alternative sein.
Doch auch eine ungesunde Lebensweise, Mangelernährung, Hormonschwankungen oder dauerhaftes Licht- und Schlafdefizit können Gründe für negative Stimmungen sein. Während einige davon ganz einfach zu beheben sind, bedürfen andere einer Behandlung. Nicht immer kannst Du als Betroffener genau erklären, warum Deine Psyche leidet und Du Dich traurig und hilflos fühlst oder gar apathisch auf Deine Umwelt reagierst.
Oft ist der Besuch bei einem Arzt notwendig. Er entscheidet, ob und welche Behandlung notwendig ist. Oft genügt eine medikamentöse Therapie doch manchmal ist sogar eine psychologische Behandlung nötig. In vielen leichteren Fällen eines Stimmungstiefs gibt es allerdings eine ganze Reihe natürlichen Mitteln, die Dir helfen können, Deine Psyche wieder aufzuhellen.
Nachfolgend findest Du eine Aufstellung der unterschiedlichen Arten von Stimmungsaufhellern. Außerdem geben wir Antwort auf die Frage: „Wo bekomme ich Stimmungsaufheller“ und informieren über die Wirkung und Anwendung solcher Präparate.
Natürliche Stimmungsaufheller
Es muss nicht immer gleich die „chemische Keule“ sein. Bist Du ohne eine äußerliche Ursache grundlos niedergeschlagen oder müde und kraftlos, genügen schon einige Hausmittel, damit sich die Laune wieder verbessert. Solange Deine Stimmungsschwankungen nur ab und zu auftreten und nur immer von kurzer Dauer sind, genügt es, wenn Du Dich mit pflanzlichen oder hömöopathischen Mitteln behilfst. Solche natürlichen Stimmungsaufheller sind in der Regel ganz ohne Rezept im Handel erhältlich.
Vitamine und Hormone
Schnelle Abhilfe kann bereits die regelmäßige Einnahme von Vitaminen schaffen. So haben verschiedene Arten des Vitamins B eine positive Wirkung auf unseren Gemütszustand. Effektiv kann beispielsweise schon die regelmäßige Einnahme von Vitamin B12 sein.
Ein Mangel an Vitamin B12 führt zu Stimmungsschwankungen, Müdigkeit sowie Konzentrationsschwäche. Du kannst das Vitamin als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, aber auch über tierische Eiweiße, wie Fisch, Fleisch oder Eier zu Dir nehmen.
Wichtig für eine positive Stimmungslage ist auch die regelmäßige Zufuhr von Vitamin D. Vitamin D wird normalerweise über das Sonnenlicht aufgenommen.
Das erklärt, warum wir besonders in den eher dunklen Herbst- und Wintermonaten zu Stimmungstiefs neigen. Schlechtwetterperioden sind oft der Grund für Niedergeschlagenheit bis hin zur Depressionen. Bekommst Du zu wenig Licht ist eine zusätzliche Aufnahme von Vitamin D unerlässlich für Dein Wohlbefinden.
Bei leichten Formen der Depression verschreibt Dir auch Dein Hausarzt diesen Stimmungsaufheller in konzentrierter Form als Kapseln, Globuli oder auch in flüssiger Form. Gute Erfolge kannst Du auch mit dem Hormon Serotonin erzielen. Das sogenannte Glückshormon setzt Botenstoffe frei, die ein psychisches Hochgefühl erzeugen.
Bei einem ausgeglichenem Serotoninspiegel ist auch Deine Gemütslage ausgeglichen. Mangel an Serotonin führen zu Stimmungsschwankungen. Das Hormon kann als Medikament verschrieben werden aber auch Schokolade ist ein sehr wirksamer Serotoninspender. Ebenso ist das Hormon in Nüssen und Pilzen enthalten.
Lebensmittel als Stimmungsaufheller
„Du bist was Du ißt“, so lautet das bekannte Sprichwort. Und tatsächlich gibt es eine ganze Reihe Lebensmittel, die Dir dabei helfen können, aus dem gelegentlichen Stimmungstief heraus zu kommen.
Aber wie funktionieren Stimmungsaufheller, wenn es um die Ernährung geht? Wie bereits erwähnt, gehört Schokolade zu den Top Stimmungsaufhellern, da ihre Inhaltsstoffe die Serotonin-Produktion ankurbeln. Das Gleiche gilt übrigens auch für Kakao. Hier sorgen zusätzlich die darin vorkommenden Cannabinoide für eine deutliche Stimmungsverbesserung.
Vorsicht ist allerdings bei übermäßigem Verzehr geboten, denn der in beiden Lebensmitteln ebenso enthaltene Zucker sowie das Fett wirken sich nachteilig auf Dein Gewicht aus. Zu den Lebensmitteln, die gleichzeitig stimmungsaufhellend und dabei noch gesund sind, gehören hingegen Aprikosen.
Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan, die Dein Körper in Serotonin umwandelt. Auch Bananen kurbeln dank des Wirkstoffes L-5-Hydroxytryptophan die Produktion dieses Glückshormons in Gehirn an.
Durch die gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, dem Vitamin B6 sowie der enthaltenen Folsäure die in Avocados enthalten sind, gelten auch sie als ideale Stimmungsaufheller. Nicht zuletzt sagen Spargel sowie Süßkartoffeln wegen ihres hohen Vitamin B und B6-Anteils Deinen Stimmungstiefs den Kampf an.
Stimmungsaufheller aus dem Garten der Natur
In der Natur finden sich zahlreiche Hausmittel, Pflanzen und Kräuterarten, die als stimmungsaufhellend gelten. Hierzu zählt als bewährtes Mittel in erster Linie das Johanniskraut. Sein Wirkstoff Hyperforin ist in der Lage, die Serotinin-Konzentration im Gehirn zu erhöhen, was regelmäßig eingenommen zu einer ausgeglichenen und stabilen Gemütslage führen kann.
Die Passionsblume ist bekannt dafür, dass sie eine beruhigende Wirkung hat und negativen Stimmungslagen entgegenwirken kann. Hierfür sind die in der Pflanze eingelagerten Flavonoide verantwortlich. Diese Flavonoide wirken ebenso im Weißdorn sowie im Rosenwurz. Gleichzeitig stabilisiert dieser Bestandteil den Hormonhaushalt.
Weißdorn reguliert zudem das Stresshormon Cortisol, was zur Beruhigung Deines emotionalen Zustand führen kann. Als effektives Mittel bei Stimmungsschwankungen wird auch gerne Lavendel eingesetzt.
Durch ihren Wirkstoff Linalylazetat gilt sie ebenso als effektiver Stimmungsaufheller. Die ätherischen Öle in Rosmarin und Salbei sorgen für die bessere Durchblutung gewisser Hirnregionen, was auf die Psyche ausgleichend und beruhigend wirkt.
Rezeptfreie pflanzliche Präparate aus der Apotheke
Aus vielen der oben genannten pflanzlichen Bestandteilen gibt es in der Apotheke konzentrierte Präparate, die einen guten Erfolg versprechen. So wirken sich hochdosierte Wirkstoffe gemäß der vorgeschriebenen Einnahme auf den Beipackzetteln positiv auf Stimmungsschwankungen und Stimmungstiefs auf.
Ein bewährtes Mittel der Wahl ist beispielsweise das Johanniskraut-Präparat Neuroplant Aktiv. Es hilft bei depressiven Verstimmungen und lindert die oftmals damit einhergehenden Gefühlszustände von Unruhe und Angst. Gemäß der Wirkstoffkonzentration trägt Neuroplant die Indikation: „Bei mittelschweren depressive Episoden“.
Das ebenso rein pflanzliche Arzneimittel Neurapas besteht aus den Stimmungsaufhellern Johanniskraut, Passionsblume sowie dem beruhigendem Baldrian. Es hilft besonders bei stressbedingten Stimmungstiefs, da es gleichzeitig schlaffördernd und beruhigend wirkt.
Gelassenheit und Ruhe verspricht auch das Präparat Euvegal Balance, das aus einer Kombination von Melisse, Lavendel Baldrian sowie Passionsblume besteht.
Ein weiteres rezeptfreies Mittel zur Stimmungsaufhellung sind die von Dr. Bach (Bachblüten) entwickelten Rescue-Tropfen. Alle diese Mittel haben keine, beziehungsweise nur geringe Nebenwirkungen, wie beispielsweise Müdigkeit und können auch über eine längere Zeit in der Regel bedenkenlos eingesetzt werden.
Homöopathische Stimmungsaufheller
Zur Therapie von leichten Formen der Depression werden gerne homöopathische Präparate eingesetzt. Viele davon sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Als beliebter Vertreter aus dieser Kategorie gilt das Mittel Neurexan. Bei nervösen Unruhezuständen sowie Panik- oder Angstattacken oder Schafstörungen soll es Linderung schaffen.
Die Wirkstoffkombination enthält Avena sativa (Hafer), Zinksalz und Passionsblume angereichert mit Magnesium sowie Kaffeesamen. In Kombination mit weiteren Arzneimitteln verspricht Neurexan in der Medizin auch Anwendung beim sogenannten Burnout-Syndrom. Bei homöopathischen Stimmungsaufhellern soll sich die bewusst niedrige Dosierung positiv auf die Selbstregulierungskräfte Deines Körpers auswirken.
Kritiker behaupten, homöopathische Präparate würden nur im Sinne eines Placebo-Effektes wirken. Was soviel bedeutet wie : „Wenn Du dran glaubst, hilft es Dir auch“. Befürworter schwören allerdings auf die Heilungswirkung, insbesondere in Bezug auf die relativ geringen Nebenwirkungen.
Wann Antidepressiva?
Die Welt ist nur noch schwarz und grau und Du fühlst Dich wie in einem tiefen dunklen Loch. Sind alle natürlichen Ressourcen wirkungslos, weil Du in einer ernsthaften psychischen Krise steckst und Dir jegliche Freude am Leben fehlt, ist der Weg zum Facharzt unumgänglich.
Bist Du im wahrsten Sinne des Wortes „des Lebens müde“, sind dies Symptome, die unbedingt ernst genommen werden müssen. Hier ist nicht mehr die Rede von gelegentlichen Stimmungsschwankungen sondern von einer ernsthaften Erkrankung. Nun muss der Arzt entscheiden, welche Therapie die Richtige für Dich ist.
Neben unterschiedlichen Möglichkeiten der Psychotherapie gehört die Behandlung mit Antidepressiva nun zu den zu ergreifenden Maßnahmen. Antidepressiva sind, wie der Name schon sagt, Medikamente, die gegen schwere Formen der Depression eingesetzt werden. Dabei ist diese Behandlung allerdings nicht unumstritten.
Dennoch sind Experten sich mittlerweile weitestgehend darüber einig, dass Antidepressiva, wenn sie verantwortungsvoll und in angemessener Weise eingesetzt werden, zu einer entscheidenden Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen beitragen können.
Wie wirken Antidepressiva?
Besteht eine depressive Erkrankung, sind einige Deiner Gehirnfunktionen verändert. Oft sind es Störungen gewisser Botenstoffe, die für die reibungslose Kommunikation innerhalb der Nervenzellen verantwortlich sind.
Hier sind oft die Funktionen der Botenstoffe Serotonin und Noadrenalin beschädigt. Antidepressiva sorgen dafür, dass diese Funktionsstörungen korrigiert werden. Die in den Medikamenten enthaltenen Wirkstoffgruppen arbeiten im Grunde nach dem Prinzip, die Konzentration der Botenstoffe wieder zu erhöhen.
Etwas anders ist die Wirkungsweise sogenannter MAO-Hemmer. Diese Präparate hemmen die Bildung eines bestimmten Eiweiß-Enzyms, das für den Abbau der Botenstoffe in den Nervenzellen zuständig ist. Alles haben allerdings alle diese Medikamente gemeinsam: Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen.
Was ist dran am Mythos der „Happy Pills“?
Schnell eine Pille nehmen und dann wieder fröhlich sein. Das ist sicher eine schöne Vorstellung. Gute Laune auf Knopfdruck gibt es allerdings nicht. Langanhaltender Stress, Ärger in der Familie oder Trauer um eine nahestehende Person können auch durch Antidepressiva oder Stimmungsaufheller nicht beseitigt werden.
Selbst wenn, setzt die Wirkung sogenannter stimmungsaufhellender Präparate erst nach einigen Wochen regelmäßiger Einnahme ein. Oft liegen allerdings die Wurzeln tiefer und es gilt, die Ursache zu finden und zu beheben.
In vielen Fällen spielt auch die Lebensweise eine wichtige Rolle. Gesunde Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, angenehme soziale und zwischenmenschliche Kontakte sind auch wertvolle Stimmungsaufheller. Nicht zuletzt ist eine positive Grundeinstellung zum Leben eine Hilfe bei Stimmungstiefs.
Fazit
Stimmungsaufheller können in vielen Fällen helfen, Stimmungsschwankungen zu lindern oder gar zu vermeiden. Im Falle, dass Du Dich Deiner negativen psychischen Situation hilflos ausgeliefert fühlst, solltest Du allerdings nicht zögern, Außenstehende um Rat und Hilfe zu bitten.
Hierzu gehört neben professioneller Hilfe auch das offene Gespräch mit Angehörigen oder engen Freunden. Unsere Tipps zum Thema Stimmungsaufheller sind kein Ersatz für einen Arztbesuch oder gar eine professionelle Therapie und werden ausdrücklich unter Vorbehalt einer Garantie ihrer Wirkungsweise gemacht.
Allerdings dienen sie als Wegweiser und Hilfestellung. Wunder können keine dieser Präparate vollbringen aber sie können manche Symptome lindern und Dir zu einer besseren Lebensqualität verhelfen.